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Holz möchte in seiner Musik kein trügerisches Paradies entfalten, sondern Fragen nach Ängsten und existentiellen Situationen aufwerfen. Das bedeutet, den Widersprüchlichkeiten des Lebens schöpferisch ins Auge sehen.
Forum neuer Musik 2021
Im Stück „hautwärts“ – ein Auftragswerk der Berliner Formation LUX:NM – möchte Komponist Eres Holz das Publikum unmittelbar ansprechen. Sein Ziel ist es, den emotionalen Kern seiner Hörerinnen und Hörer zu erreichen. Holz verwendet nicht-tonale Klänge und Mikrotöne, aber seine Musik ist nicht abstrakt, sie wirkt existenziell und greift tief in Bereiche des Seelischen.
Konzertdokument der Woche 2020
28/06/2020
Das große Streichquartett von Eres Holz setzt gleichfalls auf Emotionen; es ist inspiriert von Gedanken der Grenzüberschreitung und des inneren Ausnahmezustands.
Forum neuer Musik 2021
Vom Computer gesteuerte mathematische Logik dient der Musik des 1977 in der Nähe von Tel Aviv geborenen Komponisten Eres Holz als Grundlage. Doch es geht in seinen Werken ebenso darum, genau diese Logik zu durchbrechen.
In Kompositionen wie dem Quintett (2009) oder dem Ensemblestück "Kataklothes" (2015) versucht Holz von einem Standpunkt technischer Avanciertheit aus die musikalische Tradition einzuholen: tonale Gravitation ohne Tonalität. Auch für Sarah Nemtsovs MEKOMOT-Projekt, das mit Neuer Musik und liturgischen Gesängen alte und neue Synagogen, vergessene und gegenwärtige Orte jüdischen Lebens zum Klingen bringt, hat Eres Holz einen Beitrag geleistet. Er wählte mit Allen Ginsbergs großem Kaddisch-Poem einen Text, der in einem deutlichen Spannungsverhältnis zur religiösen Tradition steht. Die zweifelnde, skrupulöse Suchbewegung im "Labyrinth der Identität", die Eres Holz dem Text ablauscht, treibt möglicherweise auch sein eigenes Schaffen an.
Ingo Dorfmüller
Atelier neuer Musik, Deutschlandfunk
Köln 2016
Die Musik des gebürtigen Israelis Eres Holz, eines ehemaligen Schülers von Hanspeter Kyburz, zählt zu den spannendsten Entdeckungen, die man bei "Ultraschall" machen konnte. Holz sucht nach einer harmonischen Verbindlichkeit jenseits der Dur-Moll-Tonalität. Das Ensemblewerk "Kataklothes" von Eres Holz exponiert eine Akkordverkettung, deren Fortschreiten zugleich eigentümlich logisch und offen wirkt: genauso wie der Lebensfaden, den die altgriechischen Moiren - auf die der Titel anspielt - spinnen. Entstanden ist eine ungeheuer farbige und plastische Musik, die Harmonie als ein sich beständig wandelndes Phänomen erfahrbar macht, als etwas, das nicht statisch, sondern in sich beweglich ist.
Julia Spinola
Ultraschall: Festival für zeitgenössische Musik, Deutschlandfunk (DLF)
Berlin 2016
Sieht man, dass Eres Holz schon handwerklich einfach total sicher ist und immer weiß, was er tut, wenn er mit Klängen umgeht, da ist nichts Zufall.
6. März 2025
Die Musik des in Berlin lebenden Komponisten Eres Holz ist regelmäßig auf Neue-Musik-Festivals zu hören. Jetzt ist ein Doppelalbum erschienen, das Werke dieses Komponisten aus den letzten sieben Jahren umfasst. [...] zweieinhalb stundenlang kann man hier die so anspruchsvolle wie zugängliche Kunst eines wichtigen zeitgenössischen Komponisten kennenlernen.
21. November 2022
Wie wird aus Krieg und Gewalt Musik? Wie gehen Komponist*innen mit Krieg und Gewalt künstlerisch um? Wie klingt Gewalt in der Musik? Und wie soll das Publikum diese Musik erleben?
In dieser Folge begeben sich Mathis und Valeska auf die Spuren von Musik in Kriegszeiten und sprechen dabei mit Eres Holz und Ehsan Khatibi.
Valeska Baader und Mathis Ubben
Februar 2025
Neue CDs neuer Musik, vorgestellt von Dirk Wieschollek
Kaum ein anderer Komponist reflektiert die Schreckenspotentiale der Gegenwart momentan so eindringlich wie der aus Israel stammende Komponist Eres Holz. Vordergründige Inhalte oder politische Botschaften wird man dennoch vergeblich suchen. Alles Existentielle ist bei Holz direkt in die Sphäre des Klangs und seiner Artikulationen transformiert.
Februar 2025
Komponisten und ihr Publikum im Echoraum von Krieg und Gewalt
„Ich denke jeder Mensch muss in irgendeiner Form das Menschliche wieder als Thema zurück in die Diskussion bringen. Und das, bitteschön, auch in der Neue-Musik-Szene. Das kann man nicht weiter so machen und sich mit Experimenten abkapseln.“
Februar 2025
Nachkriegsmusik beim „Forum neuer Musik“ des Deutschlandfunk Köln
Holz verharmlost nicht die Verbrechen, sondern vermittelt eine zu allen Zeiten nötigen humane Botschaft: Statt in starre Freund-Feind-Schemata zu verfallen, müssen wir zu verstehen versuchen, warum jemand anders ist, denkt und handelt. Denn das ist eine Voraussetzung für Demokratie, Freiheit und Frieden.
Dezember 2023
Der israelisch-deutsche Komponist Eres Holz über Terror, Trauma, Teilnahmslosigkeit
Ich wünschte, die Menschen, besonders diejenigen, die nicht direkt in dem Israelisch-Palästinensischen Konflikt involviert sind, würden sich wirklich um den Frieden zwischen Israelis und Palästinensern bemühen und in dieser furchtbaren Zeit gemeinsam mit ihnen hoffen, Zuneigung zeigen, anstatt nur eine Seite zu bevorzugen, während die andere noch ihre Toten beerdigt.
Eres Holz
12/2023
Man darf den Titel der Portrait-CDs «Touching Universes» einfach sehr streng nehmen. Jedes Stück für sich ein Universum, jede Bewegung in den Werken ein Universum für sich, jede Schwingung ebenso. Sich berührend? Berührend.
Hörbar, September 2022
Einen umfangreichen Einblick in das Komponieren von Eres Holz gewährt dessen CD mit diversen Solo- und Ensemblestücken. Sie vermitteln eine beeindruckend intensive Musik, deren existentieller Impetus immer präsent ist, ohne dass es hier zu expressiven Allgemeinplätzen kommen würde [...]
9/2022
[...] Ganz anders der Eindruck des Eröffnungsstücks. Kataklothes für Ensemble des israelischen Komponisten Eres Holz fokussierte, ja bannte das Ohr durch das Atemlose, das Dichte, Verdichtete seiner Sprache. Man verstand: Wenn es heute tatsächlich um so etwas wie „neue Musik“ gehen soll, dann muss es in erster Linie einmal darum gehen, ein Suchen als Dringlichkeit zu etablieren, um sich überhaupt einmal einen Raum zu erobern, in dem man sprechen, atmen, behaupten und so weiter kann.
NMZ - Neue Musikzeitung
5/2019
Das Forum Neuer Musik im Deutschlandfunk Köln sucht nach "Postmigrantischen Visionen"
[...] Beklemmend, nach diesem "Salto mortale in die Vergangenheit" dem Ensemblestück "Kataklothes" von Eres Holz zu begegnen, einem quasi nach Deutschland "zurückgekehrten" israelischen Komponisten, zu dessen Vorfahren polnische Holocaust-Opfer gehören. "Verbindungsfäden" gemäß den Schicksalsgöttinnen der griechischen Mythologie sind für Holz eine wesentliche Inspirationsquelle für eine überwältigend farbige, Entwicklungen in organischem Fluss einleitende und lösende Musik.
Flucht vor Krieg und Verfolgung wird heute wieder millionenfach erlebt. Doch was geschieht nach der Flucht, nach dem Ankommen im "Gastland" oder gar der "neuen Heimat"? Das Stück von Eres Holz führt mitten hinein in die Problematik des diesjährigen "Forums Neuer Musik" des Deutschlandfunks Köln, weil sich mit ihm auch die Fäden verschiedener Identitäten beschreiben lassen, welche die Persönlichkeit des Weltbürgers, des Eingewanderten, des Flüchtlings ausmachen.
Isabel Herzfeld
Frankfurter Allgemeine
17.04.19, Nr. 91, S. 13
Das Quintett (2009) von Eres Holz gibt sich als ein fast gediegen elaboriertes Ensemblestück mit komplexen Stimmbewegungen, die farbig zusammenfließen und wieder auseinanderdriften.
Dirk Wieschollek
Neue Zeitschrift für Musik
05/2017
Holz etwa schafft in seinem Quintett für Flöte, Klarinette, Viola, Klavier und Harfe (2009) tonale Gravitationsfelder jenseits der Dur-Moll-Harmonik und untersucht die Möglichkeit der Erzeugung von Spannungen und Tendenzen zur Auflösung – mithin also Kennzeichen, die für die musikalische Rhetorik von großer Bedeutung sind.
Stefan Drees
06/2017
In „Touching universes and ends“ für Ensemble und Elektronik verarbeitet der Komponist Eres Holz den Tod seiner Mutter. Intensive, schmerzhafte Steigerungswellen münden in beruhigende Klavierakkorde (Akiko Okabe). Die groß besetzte, weit dimensionierte Komposition erreicht orchestrale Ausmaße.
Badische Zeitung
Juli 2021
Klänge von verstörender Schönheit benennen Unsägliches, Unvorstellbares: Sanft klagende Holzbläserlinien stehen im Raum, vereinigen sich mit Akkordeon, Cello und Violine zu dichten Klangflächen, unmerklich in elektronischer Weiterführung erstarrend. Bedrohliche Untertöne fügen Klavierbass, Schlagzeug und gestopfte Posaune hinzu, harte Akzente, die zum Schluss in Fortissimo-Schläge ausarten, die zusammenzucken lassen. Chaos ist die Folge, Zerfall, in dem nur ein mikrotonales Wimmern bleibt. Eres Holz komponiert die Psychose, die Paranoia, die Orientierungslosigkeit, den Sinnverlust. Sein vom Deutschlandfunk in Auftrag gegebenes […] Werk für neun Instrumente, Elektronik und Textprojektion thematisiert Gewalterfahrungen von Wehrmachtssoldaten im Zweiten Weltkrieg.
Forum neuer Musik 2023
NZM - Neue Zeitschrift für Musik
#1_2024
[...]Im 18-minütigen titelgegebenden Stück Touching Universes and Ends erreicht Holz mit den sieben Instrumentalstimmen des Ensemble Aventure eine außerordentliche klangliche Vielfalt und Dichte. Dass dies auch bravourös gespielt ist, erübrigt sich fast zu sagen. Eine Doppel-CD, die zum wiederholten Anhören einlädt.
11/2022
Neben Sarah Nemtsov steuerte Eres Holz ein herausragendes Werk zu diesem so reichhaltigen, gedankentiefen Forum bei. Sein Streichquartett Dunkle Risse will den negativen Pol zu unserer nur Positives vorzeigenden Gesellschaft setzen. Schönheit entsteht hier aus dem Schmerz, aus behutsam entwickelten, fragilen, immer wieder aufgebrochenen Klangräumen, in denen uns die Vergänglichkeit des Tons geradewegs auf die Paradieswiese führt.
Forum neuer Musik 2021
NZM - Neue Zeitschrift für Musik
1/2022
Bedeutend extrovertierter: Kataklothes (2015), das mit schriller Expressivität und schreienden, grellen Farben Zustände tumultartiger Chaotik ausgeprägt. Ein sehr intensives Stück mit viel Perkussion, dissonanten Verdichtungen und volksmusikalischen Valeurs, als würden die Schicksalgöttinnen der antiken Mythologie hier direkt die Fäden ziehen
Dirk Wieschollek
Neue Zeitschrift für Musik
05/2017
Neue Musik, die nicht kalt lässt [...] Seine expressiven Werke zeigen eine dicht strukturierte, höchst individuelle Handschrift.
Februar 2025
„Dunkle Risse“ (2018) gerät in der elektrisierenden Darbietung des Asasello-Quartetts zu einem Streichquartett von ganz besonderer Intensität: eine sehr persönliche Reflexion über die Unausweichlichkeit des Verschwindens (und das Sterben der Mutter) - mit brüchig gedämpften Klangfarben, ziellos umhertreibenden Melodiebewegungen, schroffen Schmerzenakkorden, entrücken Obertonfeldern und einem chaotisch aufgewühlten Schlusssatz.
November 2022
Gleich in zwei großen Kompositionen für Ensemble beschäftigt sich Eres Holz mit Trauer und Verlust. Dabei lässt er über die Erfahrungen nachsinnen und wandelt sie dann in emotionale Klanggestalt um. So schafft er grundlegende und tief aufkommende Reaktionen.
September 2022
[...]Dessen ungewöhnlicher und dabei facettenreich-interessanter Klang („die frau“ 2020) geht dabei mit dem verstörend-bizarren Charakter des Textes („die frau“ / Constantin Virgil Banescu) eine eigentümliche Verbindung ein und mündet in einen Schlussabschnitt, in dem die Sängerin, die vorher weitestgehend ordinario gesungen hat, nunmehr den Text »Ah!« auf ein verquietschtes Knarzen singt. Damit entsteht ein interessantes Spannungsfeld gegenüber den drei anderen Instrumentalwerken, wie aber auch zu den Solowerken der MACH-Reihe – und damit ein facettenreiches und hörenswertes Portrait des kompositorischen Schaffens von Eres Holz.
November 2022
Eres Holz‘ Madrigal ist paradoxerweise besonders vom Gesang her gedacht und verzichtet dennoch (oder gerade deshalb?) auf die menschliche Stimme. Das Akkordeon klingt hier zunächst wie Fafner an der Kirchenorgel und lässt so die Schalmei um so höher fliegen – und weiß sich ihr dann doch so erstaunlich anzuschmiegen, dass die beiden Instrumente als ideale Partner erscheinen. Sehr durchdacht wirkt das alles und kommt doch immer vom Klang her.
HUNDERT11
Ultraschall: Festival für zeitgenössische Musik
Berlin, 2019
Das Quintett des Israeli Eres Holz überzeugt nicht nur durch seinen Verzicht auf einen aufgeblasenen Titel, sondern durch seinen geschmeidigen, sehr homogenen Klang – man meint, den Geist des Madrigalgesangs zu spüren, von dem der erfahrene Chorsänger Holz schwärmt. Holz‘ neues Werk Kataklothes bezieht sich auf eine homerische Bezeichnung für die Moiren und spinnt tatsächlich, als wär’s Gesualdo, einen Klang aus dem anderen; keinen Moment verliert der Konzertgänger das Interesse.
HUNDERT11
Ultraschall: Festival für zeitgenössische Musik, Deutschlandfunk
Berlin, 2016
In seinem instrumentalen Madrigal für das Duo Mixtura sprengt der Komponist erneut die Grenzen zwischen vokaler und instrumentaler Schreibweise. Die Schalmei, in ihrer Tongebung flexibler als ihre Nachfolgerin Oboe, kommt ihm dabei entgegen: . . .
Eckhard Weber
Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB)
Berlin, 2019
[...] so erfuhren wir, dass Eres Holz früher selbst viele Madrigale gesungen hat und von ihrer Ausdrucksstärke so begeistert war, dass er unbedingt einmal versuchen wollte, diese mit Instrumenten zu erreichen.
Henry Schmidt
Berlin, 2019
»MACH ist der Imperativ von machen, eine Form der Aufforderung, Befehl oder Einladung«, schreibt Eres Holz
in einer kurzen Einführung zu MACH, und er präzisiert: »MACH ist eine
Art Einladung, das zu machen, was nicht trivial ist«.
Es ist in der Tat keineswegs
trivial, was Eres Holz seinem Soloinstrumentalisten aufgibt. Zum einen handelt es sich
um ein hochvirtuoses Stück. Zum anderen folgt Eres Holz hier auch formal einem komplexen Plan.
MACH, so Holz, »folgt der Idee formaler und lokaler Differenzen. Die Kontraste zwischen den musikalischen
Objekten (lokal) und den Teilen (global) ermöglichen eine hierarchische Organisation erkennbarer musikalischer
Beziehungen. Die hierarchische Organisation war nicht im Interesse einer komplexen oder abstrakten Konstruktion
gedacht, sondern sie verleiht dem Ganzen einen rhetorischen Charakter.«
Im OEuvre von Eres Holz taucht der Titel MACH gleich mehrfach auf. Es gibt (bisher) vier verschiedene Versionen, für Trompete, Klavier, Klarinette und Orgel. Die Fassung für Trompete ist...«
Rainer Pöllmann
Ultraschall: Festival für zeitgenössische Musik, Deutschlandradio Kultur
Berlin 2018
Die erwähnte "Tonikalität", den Eindruck eines tonalen Zentrums, versucht er durch bestimmte Techniken jenseits der Prinzipien von Dur-Moll-Kadenzen erfahrbar zu machen. Der Zentralton fis im Quintett wird strukturell mit verschiedenen Mitteln bestätigt, etwa durch regelmäßige Wiederholungen dieses Tons oder satztechnisch durch Verdoppelung des Tons in den Stimmen und durch die Assoziierung dieses Tons mit einer bestimmten Akkordkonfiguration. Steigerungspassagen, Spannungsfelder und Bewegungen in höhere Register werden als Strategien zur Erzielung einer bewusst verfolgten musikalischen Dramatik eingesetzt. Dadurch gelingt...
Eckhard Weber
Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB)
Berlin, 2015
Wechselwirkungen von Harmonik und Melodik untersucht Eres Holz in seinem neuen Ensemblestück Kataklothes. Das altgriechische Wort Kataklothes bedeutet „Zuspinnerinnen“ und bezieht sich auf die Moiren, in der antiken Mythologie die drei Schicksalsgöttinen, die den Lebensfaden für den Menschen knüpfen. Kataklothes als Bezeichnung für die Schicksalsgöttinnen verwendet Homer beispielsweise in der Odyssee. Das Bild des Lebensfadens ist passend für die Komposition von Eres Holz: Er erstellt...
Eckhard Weber
Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB)
Berlin, 2015
[...] so gibt es vom schwulen Berliner Komponisten Eres Holz sein neues Stück „Madrigal“ (17.01), das die beiden Instrumente Schalmei und Akkordeon zusammenbringt und die Expressivität von Gesangsgesten instrumental einfängt.
Eckhard Weber
Berlin, 2019
Für Eres Holz stehen die Mikrotöne »als Zeichen für das Un-perfekt-Sein des Menschen – der Mensch als biologisches Wesen, und keine sterile, keine ›wohltemperierte‹ Maschine. Mikrotöne als Ausdruck von Schmerz, aber auch von Leidenschaft und Erotik«.
Ingo Dorfmüller
NEOS
2022
Harmonie ist als Referenzrahmen für das Melodische unerlässlich: »Ich arbeite harmonisch, damit die Melodien auch einen ›Sinn‹ bekommen. Wie Bach es tut. Und gerade deshalb erlaube ich mir die melodische Freiheit, weil sie harmonisch fundiert ist.«
Ingo Dorfmüller
NEOS
2022
Touching Universes and Ends greift auf alle denkbaren Farbwerte und Geräuschklänge zu, die einem siebenköpfigen Ensemble abverlangt werden können: Eine Musik, die in symphonische Dimensionen ausgreift.
Ingo Dorfmüller
NEOS
2022
[...] Se trata entonces de una gozosa ceremonia de la confusión interpretada con furia y, a la vez, se ha de insistir en ello, con una extrañísima musicalidad marca de la casa.
[...] Es ist letztlich eine ekstatische Zeremonie der Verwirrung – mit furioser, aber, das muss betont werden, auch mit einer äußerst eigentümlichen, unverkennbaren musikalischen Handschrift.
Februar 2025
Der Berliner Komponist Eres Holz [...] schreibt Musik von tief bewegender, existenzialistischer Schonungslosigkeit.
Februar 2025
[...]Il nuovo era „Three Minds - Twisted“, qui in prima italiana, del tedesco Eres Holz (presente in sala) in cui, dietro i soliti microtoni che fanno sempre tanto deformazione sonora e agevolano il cangiantismo, s'intravede un ritorno alla scansione psicologica in movimenti, ma funziona meglio di quello che sembra.
[...]Das neue Streichquartett „Three Minds - Twisted“, hatte seine italienische Premiere, komponiert vom deutschen Komponisten Eres Holz, der im Raum anwesend war. Hinter den üblichen Mikrotönen, die oft zu erheblicher Klangverzerrung führen, kann man eine Rückkehr zur psychologischen Erforschung erkennen. Es ist effektiver, als es auf den ersten Blick erscheinen mag."
September 2023
Susteck, referencia absoluta en la interpretación del órgano contemporáneo, parece pasárselo en grande con el festín sónico que le propone una partitura que puede llegar a abrumar por la masividad de algunos de sus pasajes, en los que se busca los contrastes más acuciados posibles y, a la vez, una espiritualidad de la que no se nos habla en la carpetilla del disco pero que se traslada a la escucha con facilidad y relativa predisposición a la misma.
Mai 2023
Welchen Ertrag bringen die zwei Silberscheiben? Was Eres Holz will, wie er komponiert, das ist zu hören im Streichquartett Dunkle Risse (2018). Das Werk thematisiert in fünf Abschnitten düstere Introspektionen aus faszinierend fremden Seelenlandschaften. [...] Extrovertierter Ausdruck wird eher gemieden: Der Komponist zieht im Hintergrund die Fäden. Dem zollt das Kölner Asasello Quartett Tribut, indem es sich des spannungsvollen Werkes souverän fingerspitzengefühlig annimmt.
September 2022
Das 2016 entstandene Schakalkopf für Flöte, Klarinette, Violine, Bratsche und Cello gliedert sich in drei kürzere Abschnitte. Wieder ist es das Freiburger Ensemble Aventure, das für eine eindringliche Interpretation sorgt. Was wiederum dazu führt, dass das Widerspiel von Ausdruck und Struktur, von Ernsthaftigkeit der Gestik und unmittelbarer Schönheit, das Schakalkopf auszeichnet, eindrücklich herausgearbeitet wird.
September 2022
Hier sorgen Düsterkeit und Komplexität für starke Eindrücke. MACH (2020) für Violoncello und Live-Elektronik zielt auf Ausdruck, wo es deklamatorisch zerrissen wirkt, und ist radikal mehrstimmig gedacht: Zoé Cartiers Spiel wird von Hall-Elektronik düster unterspült. Ein Pizzicato-Mittelteil bringt nur vermeintlich Ruhe. Der Schluss kehrt zum expressiven Grummeln des ersten Teils zurück. Faszinierend, fesselnd, intensiv.
Anton Schlatz
LUX:NM mit Gitbi Kwon, Elnaz Seyedi, Holz, Djordjevic, Carolina Cerezo Dávila, Birgitta Flick
Berlin 03/2022
Bei Eres Holz MACH (2012) bin ich wieder voll konzentriert. Streng linear die Gestik. Das Stück ist klar und deutlich hörbar und entzieht sich doch schnellem Verständnis. Von Bacikin gestochen scharf dargeboten, erweist das karg, doch sicher beseelte Stück für mich erneut seine Lebensfähigkeit – ich höre es zum zweiten Mal nach Ultraschall 2018.
Anton Schlatz
Geniale Bläser im BKA-Theater: Damir Bacikin, Vilhjalmsson Ingólfur, Aylward James
Berlin 01/2022
Eres Holz ist ein Komponist, dessen Klangsprache oft in beeindruckend intensiver Weise aufgeladen ist mit den Rätseln und Abgründen existentieller Befindlichkeiten, ohne dabei einer plakativ narrativen Programmatik zu folgen.
Industriekultur in Bewegung
Juni 2021
Den Anfang des Novitätenreigens macht hautwärts (2018) für Saxofon, Cello, Posaune, Akkordeon und Klavier von Eres Holz. Das 28-minütige Werk organisiert sich vierteilig. Vier Soli-Passagen sind jeweils vier Gipfel-artige Tutti-Passagen zugeordnet. Lange Soli von Akkordeon, Klavier und Cello eröffnen hautwärts, am Ende steht eine lange, klanglich instabile Ausklangphase mit ruhigen Akkorden des Klaviers. Zwischen die „Soloauftritte“ der verschiedenen Instrumente schieben sich also jeweils energetische Tuttiblöcke, pulsierende Bereiche, die sich, halb Zustand, halb Prozess, mit zäher Gewalt der Phantasie bemächtigen. Was an dem israelischen Komponisten Eres Holz fasziniert, ist die Fähigkeit, scheinbar unbegrenzt fließendes, vielstimmige organisiertes Material so zu ordnen, dass die Musik einen Zustand von Ordnung und Kontrolle erreicht, der der Komposition ihre luzide Souveränität verleiht. Bei Eres Holz gibt es Schönheit und Komplexität nebeneinander.
Gerne mag man dem Werk wiederbegegnen.
Anton Schlatz
LUX:NM in der Villa Elisabeth
Berlin 12/2019
Gar nicht so unähnlich gebärdet sich ERES HOLZ‘ locker gefügtes MACH (2011) für Trompete solo, das Markus Schwind geradlinig entfaltet. Schwinds Trompetenklang ist haptisch, klar und schartig. Die Virtuosität ist zugunsten motivischer Konzentration eingedämmt und lebt u.a. von Echowirkungen. Der Redegestus ist sachlich beschwörend, so wie in Schakalkopf des gleichen Komponisten der beruhigte Spätstil Schönbergs geheimnisvoll weiterlebt. Kurz: MACH ist sehr hörenswert.
Anton Schlatz
Ultraschall: Festival für zeitgenössische Musik, Deutschlandradio Kultur
Berlin 2018
Eres Holz's Quintett (2009) for flute, clarinet, viola, piano and harp (conducted by Titus Engel) starts with an elegant sparsity of texture, a feeling of fragments linking into a whole. Not for the last time on the disc I thought of the influence of Pierre Boulez, with Messiaen perhaps in the background. Whilst there are some interestingly dense moments, a characteristic of the performance is the great clarity which the players bring to the music, clarity and elegance. And the piece finishes as mysteriously as it starts.
Robert Hugill
Planet Hugill - A world of classical Music
2017
Der Titel von Holz's Kataklothes (2015) ist ein altgriechisches Wort, es bedeutet „Spinnen“ und bezieht sich auf die drei Göttinnen, die den Faden des Lebens spinnen. Holz verwendet eine Gruppe von harmonischen Sequenzen als Faden durch das Stück. Geschrieben für Flöte, Klarinette, Saxophon, Harfe Klavier, Schlagzeug, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass (geleitet von Titus Engel), öffnet es sich mit einem dramatischen Ausbruch und beruhigt sich dann allmählich, obwohl die Harmonien ziemlich dicht sind. Eruptionen und Störungen tauchen ab und zu. Es gibt sehr viel Sinn für die melodische Linien, die unabhängig voneinander arbeiten, jeder mit seiner eigenen Logik, und wie in seinem Quintett (2009) gibt es einen Gebrauch von Spärlichkeit und Stille.
Robert Hugill
Planet Hugill - A world of classical Music
2017
Einen Höhepunkt des Konzerts bildete die Komposition von Eres Holz, der an diesem Abend dabei war und im Vorfeld eine Einführung in
sein Werk gab.
Zu dem Titel Vier Schatten wurde der junge Komponist durch die vier apokalyptischen Reiter aus der Offenbarung des Johannes inspiriert. Er baut das Stück als eine dramatische Reise in den Tod auf.
In seiner Musik kommt es Eres Holz auf eine harmonische expressive Sprache an. Um eine poetische Wirkung zu erzielen, nimmt er sogar eine Dekonstruktion der Instrumente vor. So hat er an manchen Stellen den ersten Stimmzug der beiden Trompeten abgenommen Durch diese Art von Handwerk, verbunden mit seiner Dramaturgie, will der Komponist den Zuhörer besonders tief berühren. Das ist ihm gelungen, was der begeisterte Beifall bestätigte.
So wie dieses Stück fand das gesamte Konzert große Zustimmungen bei der Gästen, so dass der Beifall den Eindruck vermittelte, es seien doppelt so viele Besucher in der Scheune. Man musste nicht unbedingt mit dieser Sparte der Musik vertraut sein, um mit den fünf Musikern und ihren Interpretationen einen ereignisreichen Abend zu verleben. Das Spektrum von Klangmöglichkeiten, die die jungen Künstler mit ihren Blasinstrumenten ausschöpften, beeindruckte.
Donata Holz
Worpsweder Musikherbst
Worpswede, 2014
Die Hörwahrnehmung eines Prozesses im Sinne von Abwechslung zwischen Stabilität und Instabilität der Musterverkettung, die oft eine große Rolle in Kyburz’ Musik spielt, würde im Fall eines ähnlichen Charakteristikums der Objekte undeutlich sein. Es könnte irgendein Muster wahrgenommen werden, das aber mit der Musterstruktur des Prozesses nicht zusammenfällt. Um die Überraschungsmomente, die durch Abwechslung zwischen stabiler- und instabiler Musterstruktur verursacht werden, als unchaotisches Organismusverhalten wahrnehmbar machen zu können, binden die Tonbeziehungen des Tonkernes die Gesamtheit der Objekte zusammen (ähnlich wie die Reihe bei Arnold Schönberg).
Eres Holz
Auschnitte aus meiner Masterarbeit
Berlin, 2012