für Flöte, Oboe/Englischhorn, Klarinette in B/Bassetthorn und Fagott
Kompositionsauftrag vom Ensemble diX
Gefördert durch die Szloma-Albam-Stiftung, die Thüringer Staatskanzlei, die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und die Initiative Neue Musik Berlin
Uraufführung im Rahmen einer Bauhaus-Konzertreihe zur „Weißen Stadt“, Galerie Nemtsov & Nemtsov, Berlin 19.06.2019
Andreas Knoop – Flöte
Albrecht Pinquart – Oboe/Englischhorn
Hendrik Schnöke – Klarinette/Bassetthorn
Roland Schulenburg – Fagott
Das nationalsozialistische Reichsbürgergesetz vom 1935 teilte die deutsche Bevölkerung in Reichsbürger, in „Staatsangehörige deutschen oder artverwandten Blutes“ einerseits, sowie in ,einfache' Staatsangehörige, d.h. „Angehörige rassefremden Volkstums“ andererseits. Für Juden in Deutschland war damit die Betätigung in zahlreichen Berufen zunehmend erschwert. Ab 1933 begannen jüdische Architekten, die ihre Ausbildung am Bauhaus Dessau erhalten hatten, dem neuen Stadtviertel Tel Avivs ihren Stempel aufzudrücken: die Weiße Stadt. Das Werk stellt der Zerstörung den Aufbau, der Gefangenschaft die Freiheit, der Aussichtslosigkeit die Hoffnung gegenüber. „Fliegende“ fast euphorische Flötenfigurationen verwandeln sich in lamentierende düstere Klängen. Tiefe Klanggebilde treiben sich wie ein Vogelflug in die Höhe. Zwei Polaritäten – Vergangenheit und Zukunft – zerreißen sich gegenseitig, die Scherben entsprechender der Gegenwart.